Notfall in Hamburg. Am späten Nachmittag erreichte mich ein Anruf aus dem Stadtteil Steilshoop. Eine Dame am anderen Ende berichtete mir, dass ihr Mann seinen Ehering verloren hat. Die Ursache? Er wollte das Fahrzeug vom Laub befreien. Zumindest war das die erste Vermutung seiner Frau. Doch bevor "sie" mich anheuerte, wollte sie zuerst die Wohnung gründlich durchsuchen. Eine Handlung, die mir ebenfalls am Herzen lag. Denn Schatzsucher möchten am liebsten per Telefon helfen. Und oftmals sind Dinge nur im Eifer des Gefechts woanders "verschwinden". Jedoch lieb der Erfolg in diesem Fall aus, dementsprechend startete die Mission: Ringrettung!
In Hamburg erwarteten mich irre viele Staus und Baustellen. Am Ende waren es 2,5 Stunden für 58 km Gesamtstrecke. Ich glaube, mehr muss man nicht sagen! "Ich harre den Dingen aus, die kommen", sagte meine Mandantin, nachdem ich sie bereits ein drittes Mal telefonisch vertröstet hatte. Das war sehr liebevoll und gab mir neue Motivation. Beim Einbiegen in die Straße zum Tatort erkannte man sofort die ältere Frau, jene, die hoffnungsvoll im Dunkeln unter einer Laterne stand. Anmerkung: Diese Mission stand eindeutig unter göttlicher Führung, soviel steht fest. Wird aber in diesem Blog nicht beleuchtet. Vielleicht ein Thema für mein 2. Buch.
Nach der einer kurzen und jedoch netten Begrüßung startete unsere Suche. Und laut Aussage Ihres Mannes, lang sein Ring vermeintlich auf einer Rasenfläche vor dem Auto! Dort erkannte man Spuren einer relativ schnellen Suche mit einer Harke, schenkte diesem Hinweis aber erst einmal keine Bedeutung! Dank bester Technik und Erfahrung war die Fläche schnell abgesucht, obwohl viele Altlasten (Coladosen, Kronkorken) die Recherche störten. Wo war nur der Ring? "Wo ist ihr Laubhaufen, welchen Sie im Telefonat erwähnten?", fragte ich die Dame mit der Taschenlampe in der Hand. Sie zeige sofort auf einen sehr großen Hügel voller Laub (siehe Bild), welcher außerhalb der Parkfläche lag. Dann sagte sie: "Den habe ich zwar vorsichtig durchsucht, aber es ist durchaus möglich, dass der Ring sich dort doch noch versteckt!". Ich schwenkte den speziellen Metalldetektor über die tausenden Laubblätter. Jupps, war dort eben nicht ein gutes Signal? Mit einem extra Messgerät wurde der Bereich erneut "gescannt". Und siehe da! Der hochemotionale Schmuck lag vor mir. Bingo! Die Frau war sichtlich erleichtert und sehr glücklich, denn gerade im öffentlichen Raum sind solche Verluste schnell verschwunden. Reinigungsfahrzeuge und Laubbläser katapultieren solch einen "Wert" oftmals ins Nirwana. Und auch nicht jeder Finder bringt Gefundenes zum Fundamt!
Und weil der Rettungseinsatz relativ schnell endete, war sogar noch Zeit für einen guten "Schnack" übrig. Ein Satz, der mich an jenen Abend aus persönlichen Gründen berührte, war: "Liebe ist wie Gras, sie wächst unheimlich schnell nach. Glauben Sie mir, junger Mann!". Ich danke dem Universum an dieser Stelle schriftlich für diese manifestierte Fügung. Denn diese Botschaft wurde keine Stunde zu früh von oben gesandt, soviel stand an diesem Tag fest! Props gehen raus, an meine Engel! Und ja, der wahre Lohn sind oftmals die Begegnungen selbst!
An diesem Beispiel kann man gut erkennen, dass Ringe im Laub nicht "einfach" zu finden sind. Mein Tipp: Gerade im Stadtbereich sind unheimlich viele Störfaktoren. Sollte Ihnen so ein Missgeschick passieren, wenden Sie sich erst einmal an einen regionalen Schatzsucher und holen Sie sich einen kostenfreien Rat für Ihren Notfall ab! Denn auch diese Dame wollte sich eigentlich einen Metalldetektor in Hamburg ausleihen, aber der Verkäufer riet ihr glücklicherweise ab! Laut Ihrer Aussage, sage er: "Klar kann ich Ihnen das Gerät vermieten, aber sie werden ohne Erfahrung kein Erfolg haben! Und dann sind Sie vielleicht sauer auf mich!". Kluger Mann! Ring wieder da!